Manchmal sitze ich in meinem Atelier, umgeben von unfertigen Leinwänden, Skizzen und To-do-Listen. Die Farben scheinen mich zu rufen, doch in meinem Kopf kreisen Gedanken: neue Serien planen, Social-Media-Posts vorbereiten, E-Mails beantworten, Buchhaltung, Versand, Organisation. Und dazwischen diese leise, aber hartnäckige Stimme, die fragt: Könntest du nicht noch ein bisschen mehr tun?
Ich liebe meine Arbeit – sie ist Ausdruck, Leidenschaft und Berufung zugleich. Doch gerade dort, wo eigentlich alles um Gefühl, Tiefe und Echtheit geht, lauert die Gefahr, sich selbst zu verlieren. In der Welt der Kunst – und besonders in der emotionalen Kunst – ist der Wunsch, sich ständig zu verbessern, verführerisch. Man möchte wachsen, sich entwickeln, Neues erschaffen. Und doch verliert man dabei manchmal den Zugang zu dem, was Kunst mit Bedeutung wirklich ausmacht: Lebendigkeit, Authentizität und Seele.
Vielleicht ist das die wahre Weiblichkeit in der Kunst – den Punkt zu erkennen, an dem „mehr tun“ nicht mehr weiterbringt. Denn wahre Schönheit entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Hingabe.
1. Selbstoptimierung und der Verlust der Leichtigkeit
In einer Welt, die von Effizienz, Leistung und Perfektion besessen ist, wird Selbstoptimierung oft als Tugend gefeiert. Wir tracken unsere Schritte, planen jede Stunde, analysieren unsere Gefühle – als wären wir ein Projekt, das man managen könnte. Doch irgendwann kippt dieser Drang zur Verbesserung in etwas, das uns die Leichtigkeit nimmt.
Ich sehe diesen Mechanismus nicht nur im Alltag, sondern auch im künstlerischen Schaffen – und besonders in unserer weiblichen Selbstwahrnehmung. Wir leben in einer Zeit, in der viele Frauen sich selbst wie ein unfertiges Kunstwerk betrachten: ständig im Entstehungsprozess, nie fertig, immer ein Pinselstrich entfernt von der „besseren Version“.
Heute retuschieren viele nicht nur Fotos, sondern ihr ganzes Selbstbild – wie eine ständige Korrektur eines Gemäldes, das nie fertig wird.
Diese Haltung prägt auch unsere modernen Frauenbilder. Sie zeigen Stärke und Schönheit, aber oft ohne Raum für Verletzlichkeit. Dabei liegt wahre Ausstrahlung genau dort – im Ungeplanten, im Unperfekten, im Moment, in dem die Farbe zufällig zu verlaufen beginnt.
Vielleicht geht es nicht darum, uns zu „optimieren“, sondern darum, uns wieder zu spüren. Denn Leichtigkeit ist kein Zustand, den man erreicht – sie ist ein Gefühl, das entsteht, wenn man aufhört, sich selbst zu korrigieren.

2. Perfektionismus und weibliche Selbstwahrnehmung in der Kunst
Wenn ich mir die Kunstgeschichte ansehe, fällt auf, wie unterschiedlich Frauen über die Jahrhunderte dargestellt wurden – von idealisierten Göttinnen bis zu geheimnisvollen Musen. Weiblichkeit in der Kunst war lange ein Spiegel männlicher Sehnsüchte, kein Ausdruck weiblicher Selbstwahrnehmung. Heute hat sich vieles verändert, und doch bleibt der Druck bestehen: schön, stark, erfolgreich, begehrenswert zu sein – und dabei mühelos.
Diese Ambivalenz inspiriert mich immer wieder in meiner Arbeit. Auch zu meiner Serie der Femme Fatale Kunst. Die Femme Fatale verkörpert den Konflikt zwischen Sinnlichkeit und Selbstbestimmung: eine Frau, die fasziniert, aber sich gleichzeitig dem Blick entzieht. Sie steht für Macht – doch auch für die Last der Projektionen, die Frauen seit Jahrhunderten tragen.
In meinen eigenen Arbeiten versuche ich, diesen Widerspruch sichtbar zu machen: sinnliche Kunst, die nicht nur verführt, sondern berührt. Denn wahre Schönheit liegt nicht in Perfektion, sondern in Präsenz. Ein Blick, der kraftvoll ist. Eine Haltung, die selbstverständlich ist. Stärke voller Sanftheit.
Vielleicht brauchen wir heute keine neuen Ideale, sondern neue Wahrhaftigkeit. Weiblichkeit darf weich und stark, sinnlich und tief, verletzlich und frei zugleich sein. Und genau das will ich in meinen Originalgemälden zeigen.
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3. Der Kreislauf der Selbstoptimierung: Warum wir nie „fertig“ sind
Selbstoptimierung ist ein stiller Antreiber. Er flüstert uns zu, dass wir nur dann wertvoll sind, wenn wir besser werden – produktiver, fitter, interessanter. Dieses Streben setzt Dopamin frei, ein kurzes Glücksgefühl, das sofort wieder verpufft. Danach folgt Leere – und der nächste Versuch, sie mit noch mehr Leistung zu füllen.
Auch beim Malen spüre ich diesen Drang: das Bild noch schöner, runder, perfekter zu machen. Doch manchmal zerstört genau das den Zauber des Moments. Zu viel Wille nimmt der Farbe den Atem. Zu viel Kontrolle löscht das Lebendige aus.
Das Gleiche passiert im Leben. Wir vergleichen uns, messen uns an anderen, jagen flüchtigen Idealen hinterher – und übersehen, dass wir längst mitten in der Fülle stehen. Kunst mit Bedeutung entsteht nicht aus Optimierung, sondern aus Empfindung. Sie erinnert uns daran, dass Schönheit und Tiefe aus dem Unplanbaren wachsen.
Emotionale Kunst ist deshalb kein Luxus, sondern der Weg zum Gegengewicht: ein visuelles Innehalten in einer Welt, die immer schneller wird. Vielleicht ist genau das ihr Wert – sie zeigt, dass man nicht perfekt sein muss, um vollkommen zu sein.

4. Vom Zwang zur Inspiration: Was Kunst mich über Unperfektion lehrte
In meinem künstlerischen Weg gab es viele Momente, in denen ich glaubte, alles müsse makellos sein. Erst mit der Zeit habe ich verstanden: das Unvollkommene trägt die größte Wahrheit. Ein Farbverlauf, der anders verläuft als geplant, kann plötzlich ein Gefühl sichtbar machen, das man gar nicht ausdrücken wollte – und genau das macht ihn echt.
In meinen Stilrichtungen Feminine Glamourism und Flowismus geht es nicht um Kontrolle, sondern um Rhythmus, Hingabe und fließende Energie. Wenn ich male, folge ich eher einer Stimmung als einem Plan. So entstehen Frauenbilder, die nicht nur ästhetisch, sondern lebendig wirken – ein Spiel zwischen Intuition und Struktur.
Auch in meiner Auftragskunst spüre ich oft, wie sehr Frauen nach dieser Balance suchen. Viele wünschen sich ein Porträt, das ihr inneres Strahlen zeigt. Es geht weniger um Abbild, mehr um Resonanz – um das, was man fühlt, wenn man sich selbst erkennt.
Fehler sind für mich keine Makel, sondern Spuren des Lebens. Jeder Pinselstrich erzählt, dass etwas gewagt wurde. Und vielleicht ist genau das der Sinn von Kunst: uns daran zu erinnern, dass Schönheit nicht im Perfekten, sondern im Wahrhaftigen wohnt.
5. Kleine Schritte, große Wirkung: Die Kunst der Balance
Manchmal vergessen wir, dass Wachstum nicht laut sein muss. In der Natur geschieht alles in feinen, kaum sichtbaren Schritten: Eine Knospe öffnet sich nicht durch Druck, sondern durch Sonne, Zeit und Vertrauen. Warum also glauben wir, dass unser inneres Wachstum anders funktioniert?
Auch in der Malerei ist es oft ein kleiner Pinselstrich, der einem Gemälde Tiefe gibt. Das große Ganze entsteht aus vielen kleinen Entscheidungen – aus dem Mut, zwischendurch innezuhalten und zu spüren, ob es sich noch richtig anfühlt.
Wann hast du dich zuletzt nicht verbessert, sondern einfach nur gespürt?
Vielleicht liegt genau darin die Kunst der Balance: in der bewussten Langsamkeit, in Momenten, in denen nichts entstehen muss – und doch alles wächst.
Emotionale Kunst erinnert uns an dieses Prinzip. Sie ist keine Flucht vor dem Alltag, sondern ein Gegenpol. Ein stilles „Ja“ zum Leben, das nicht perfekt sein will, sondern echt.
Meine Serie Dolce far Niente feiert genau dieses Gefühl – die Schönheit des Innehaltens. Sie ist eine Einladung an alle Genussmenschen, die sich nach Momenten sehnen, in denen das Leben einfach nur sein darf.
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6. Weniger tun, mehr fühlen: Ein Plädoyer für sinnliche Kunst und echte Präsenz
Wer sich selbst erlaubt, ab und zu weniger zu leisten, öffnet Raum für Gefühl – und genau dort beginnt wahre Kreativität. Ich glaube, die größte Form der Freiheit liegt darin, das Tempo selbst zu wählen. In einer Welt, die Schnelligkeit feiert, ist Langsamkeit fast schon ein Akt der Rebellion.
Sinnliche Kunst lebt genau von dieser Haltung. Sie fordert dich nicht auf, etwas zu „verstehen“, sondern zu empfinden. Farbe, Licht und Form verschmelzen zu einer Sprache jenseits der Worte – einer, die uns wieder ins Hier und Jetzt zurückholt.
Auch beim Malen spüre ich: Wenn ich aufhöre, zu kontrollieren, entsteht etwas Tieferes. Etwas, das nicht geplant war, aber wahr ist. Vielleicht ist das das Geheimnis jeder schöpferischen Kraft – sie braucht Raum, nicht Druck.
Emotionale Kunst ist für mich daher kein Ziel, sondern eine Haltung. Ein Weg, sich selbst zu begegnen – im Schauen, im Fühlen, im Sein.
Wenn du dich nach mehr Ruhe, Sinnlichkeit und Präsenz sehnst, findest du sie vielleicht dort, wo Farbe zur Sprache wird:
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7. Finde dein Gleichgewicht – in Kunst, Farbe und Gefühl
Entdecke Gemälde, die an das erinnern, was in dir schon längst da ist: Ruhe, Sinnlichkeit und Lebensfreude.
Meine emotionalen Frauenporträts entstehen aus dem Wunsch, weniger zu müssen – und mehr zu spüren.
Jeder Pinselstrich erzählt von Präsenz, Weiblichkeit und der Kunst, das Leben zu genießen.
Wenn du Kunst fürs Wohnzimmer suchst, die mehr als Dekoration ist – sondern Begleiterin deiner inneren Reise – dann lass dich inspirieren.
👉 Gerne berate ich Dich über verfügbare Werke und mögliche Auftragsarbeiten: info@ekaterina-more.com
8. FAQ – Häufige Fragen zu emotionaler Kunst, Selbstliebe & innerer Balance
Warum kann emotionale Kunst helfen, Stress und Leistungsdruck zu reduzieren?
Emotionale Kunst spricht die rechte Gehirnhälfte an – den Sitz unserer Intuition. Sie beruhigt, weil sie nicht bewertet, sondern fühlen lässt. Beim Betrachten lösen sich Gedanken, und es entsteht Raum für Stille und innere Balance.
Welche Gemälde von Ekaterina Moré thematisieren Selbstliebe und Selbstannahme?
Werke wie Sensual Summer Daydreams oder Dolce Far Niente feiern das Menschliche, Unvollkommene – und machen es schön. Sie erinnern daran, dass wahre Weiblichkeit in der Authentizität liegt, nicht in der Perfektion.
Wie passt dieses Thema zu Auftragskunst?
Viele meiner Kundinnen wünschen sich ein Porträt, das sie nicht fotorealistisch darstellen, sondern ihr inneres Leuchten zeigt – das ist wahre Auftragskunst. Es entsteht im Dialog zwischen Seele und Leinwand, zwischen Realität und Gefühl.
Was bedeutet „Kunst für Genussmenschen“?
Kunst für Genussmenschen steht für Werke, die nicht belehren, sondern berühren. Sie laden dazu ein, das Leben mit allen Sinnen zu erleben – ein Glas Wein, ein Moment der Ruhe, ein Blick, der in Farbe übersetzt wird.



