Sind wir nicht alle auf der Suche nach diesen kleinen, magischen Momenten der Glückseligkeit?
Momente, in denen für einen Augenblick die Welt stillzustehen scheint und wir uns einfach nur gut fühlen – zufrieden, lebendig und voller Wärme. Sinnlicher Genuss kann für uns ein Schlüssel zu genau diesem Zustand sein. Er öffnet uns die Tür, um dem Trubel und der Hektik unserer modernen Zeit zu entfliehen und in einem stillen Moment der Ruhe anzukommen, in dem das Leben seine Geheimnisse offenbart.
Für mich als Künstlerin zeigt sich dieser Zauber besonders, wenn ich male und die schönen Szenerien des Genusses komponiere. Eines meiner ersten Bilder vor über 20 Jahren zeigte eine Frau inmitten von Weinreben. Ich hatte mich damals von einer Winzerin in einer Weinzeitschrift inspirieren lassen: Sie stand inmitten der Reben, hielt zwei Weinflaschen in der Hand und strahlte für mich eine archaische Göttlichkeit aus. Dieses Motiv setzte ich in eines meiner ersten Werke um – und seitdem sind immer wieder neue Bilder über sinnlichen Weingenuss entstanden. Heute möchte ich mit Dir meine Entdeckungen zu diesem Thema teilen.

Das Mysterium des Genusses in hektischen Zeiten
Wir leben in einer Ära, die von Termindruck und permanenter Beschleunigung geprägt ist. Oft nehmen wir uns kaum noch die Zeit, ein Glas Wein wirklich in Ruhe zu genießen, die feinen Nuancen zu erschnuppern oder das Spiel des Lichts im Glas zu beobachten. Und dennoch tragen wir eine tiefe Sehnsucht nach Entschleunigung und Sinnlichkeit in uns. Genau deshalb fasziniert mich dieser Moment, in dem wir innehalten und unsere Sinne schärfen: jener kurze Augenblick, wenn wir den Duft des Weins wahrnehmen, auf den ersten Schluck warten und uns bewusst auf das Geschmackserlebnis einlassen. Dann sind wir ganz im Hier und Jetzt – ein kleiner, aber ungeheuer kostbarer Akt der Selbstfürsorge.
Meine Kunst greift genau dieses Motiv auf und macht den Wein zum symbolischen Kelch – fast wie einen modernen Gral, der irdische und himmlische Glückseligkeit zugleich verspricht. Wenn wir uns beim Genießen erlauben, die äußere Welt auszublenden, entsteht ein Raum voller Ruhe, Dankbarkeit und vielleicht sogar ein Anflug von Zeitlosigkeit.
Wein und Kunst: Eine Symbiose der Sinne

Warum passen Wein und Kunst überhaupt so gut zusammen? Beide sprechen unsere Sinne auf einzigartige Weise an. Ein guter Wein entfaltet seinen Duft, erzählt von Böden, Klima und Trauben und lässt Nase und Gaumen aufblühen. Ein Kunstwerk berührt uns visuell, manchmal auch haptisch – je nachdem, wie sehr wir uns darauf einlassen. Doch letztlich geht es immer um Emotion, um jenes geheimnisvolle Kribbeln, das uns durchströmt, wenn wir vor etwas Schönem stehen oder eine wunderbare Nuance schmecken.
Schon in der Kunstgeschichte war Wein ein beliebtes Motiv: Von stillen Feierlichkeiten in antiken Fresken über barocke Opulenz voller Weingläser bis hin zu modernen Interpretationen. Ich lasse mich gerne von diesen Traditionen inspirieren und verbinde sie mit einer nostalgischen, sinnlichen Note. Meine Bilder zeigen Frauen, die selbstbewusst Wein genießen oder servieren, als wäre es das Natürlichste der Welt, sich jeden Tag der Schönheit hinzugeben. Mal erinnern die Szenen an die 1920er-Jahre, mal an Filmdiven aus einer zeitlosen Glamour-Epoche. Doch immer ist der Wein das Herzstück – ein stiller Hauptakteur, der das Bild zusammenhält und dem Moment eine besondere Feierlichkeit verleiht.
Fotoshootings als Inspirationsquelle

Um diese sinnlich-eleganten Szenen einzufangen, veranstalte ich regelmäßig Fotoshootings. Dabei arbeite ich mit Models zusammen, die meine Begeisterung für Nostalgie und Genuss teilen. Oft finden diese Shootings in Bars oder Hotels statt, die schon von sich aus eine Geschichte erzählen: gedimmtes Licht, Flaschen, Gläser, eine Theke, ein Hauch Jazzmusik. Ich liebe es, diese Orte für ein paar Stunden in meine eigene Traumwelt zu verwandeln. Die Models tragen elegante Kleider, teils im Vintage-Stil, dezenten Schmuck und immer genau jene Haltung, die sie zu modernen Göttinnen macht.

Aus diesen Fotos entwickle ich später meine Gemälde. Ich kombiniere verschiedene Posen, spiele mit Farbtönen und Lichtreflexen, verleihe den Szenen einen ikonenhaften Aufbau. Für mich wirkt es geradezu magisch, wie sich das flüchtige Lächeln oder der konzentrierte Blick einer Frau mit dem sinnlichen Reiz des Weines verbindet. Es freut mich immer wieder, wenn Betrachter die Ruhe und den Stolz wahrnehmen, den meine Protagonistinnen ausstrahlen – ein Gefühl, das im hektischen Alltag vieler Menschen vielleicht zu kurz kommt. Durch Nostalgie und Sinnlichkeit möchte ich jene erreichen, die eine Vorliebe für Ästhetik und Genuss teilen.
Die Rolle des Weines in meinen Werken

In meinen Bildern ist Wein weit mehr als nur ein Getränk. Ich sehe in ihm eine Brücke zwischen profanem Alltag und einer beinahe heiligen Sphäre, in der Zeit unwichtig scheint. So wie der Wein im Glas schimmert, spiegelt er für mich auch die Seele wider – im steten Fluss, bereit, immer wieder neue Aromen und Facetten zu offenbaren.

Manchmal male ich eine Kellnerin, die mit anmutiger Haltung ein Tablett mit Gläsern balanciert. Ein andermal ist es eine elegante Dame, die in Gedanken versunken ihren Rotwein genießt. Beide Rollen – die der Dienenden und die der Genießenden – besitzen für mich ihren eigenen Zauber. Die Kellnerin strahlt unaufdringliche Gastfreundschaft aus, während die Genießende sich ganz ihrer Sinnlichkeit hingibt. Vielleicht erleben wir uns selbst mal in der Rolle dessen, der anderen einen Moment des Glücks ermöglicht, und ein anderes Mal in der Rolle der Genießerin, die sich ihrer inneren Kraft bewusst ist.
Mein Weinkalender 2026

Schon lange träume ich davon, einen Weinkalender zu gestalten, der meine Weinmotive als monatliche Höhepunkte präsentiert. 2026 soll es endlich soweit sein. Jede Seite wird eine andere Facette des Weingenusses zeigen: verschiedene Rebsorten, unterschiedliche Szenen, von heiteren Sommerabenden bis zu gemütlichen Wintermomenten am Kamin. Dabei wird es auch an nostalgischer Sinnlichkeit nicht fehlen, die in meinen Gemälden allgegenwärtig ist. Der Kalender soll ein Begleiter werden, der jedem Monat einen Hauch von Eleganz und Lebensfreude verleiht – eine freundliche Erinnerung daran, ab und zu durchzuatmen und die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen.
Ich würde mich über Kooperationen mit Weingütern oder Veranstaltern, die ihren Kunden etwas Besonderes bieten möchten. Aber im Kern geht es mir darum, den Geist des Genusses zu erfassen und ihn in zwölf Bildern festzuhalten. Ein feiner Tropfen hier, ein zarter Faltenwurf dort, und ein Lächeln, das andeutet: „Nimm Dir Zeit. Atme. Schenk Dir selbst eine kleine Auszeit.“
Genuss als Brücke zwischen Kunst und Leben

Jedes Bild, das ich male, trägt für mich ein leises Versprechen in sich: Wir können im Leben mehr finden, als uns Routine und To-Do-Listen glauben machen. Wein und Kunst greifen dieses Versprechen auf, indem sie beide unsere Sinne und unsere emotionale Wahrnehmung stimulieren. Ein kurzer Moment der Aufmerksamkeit, ein bewusstes Schmecken, ein inniger Blick auf ein anmutiges Motiv – das reicht oft schon, um uns an das zu erinnern, was das Leben so wertvoll macht.
Vielleicht hast Du nun selbst Lust bekommen, ein Glas Wein zu genießen und Dich von meinen Gemälden in eine Welt entführen zu lassen, in der Nostalgie und Sinnlichkeit zu Hause sind. Ich lade Dich herzlich ein, meine Arbeiten anzusehen und Dich darin zu verlieren. Wer weiß, möglicherweise findest Du in ihnen ja genau den Funken Glückseligkeit, nach dem Du suchst.
Denn am Ende geht es gar nicht um große Theorien oder komplizierte Erklärungen. Es geht darum, das Leben in seinen kleinen, kostbaren Augenblicken zu feiern. Ein Fest, das wir uns immer wieder gönnen dürfen – besonders, wenn der Rest der Welt nach Tempo und Perfektion schreit. In meiner Kunst möchte ich sagen: „Vergiss für einen Moment den Lärm. Schließe die Augen, atme tief und lass Dich von der Schönheit des Augenblicks berühren.“ So einfach kann ein Stückchen Glück manchmal sein.
🍷 Mehr über Weingenuss erfährst Du in meinem Artikel „In Vino Veritas: Kunst und Wein“.
🌺 Möchtest Du außerdem tiefer in meine künstlerische Welt eintauchen?
Dann wirf gerne einen Blick in meinen Artikel, der Dir einen Überblick über Weiblichkeit, Ästhetik und die positive Energie meiner Frauenbilder gibt:
“Frauenbilder in der Kunst”