Das große Kino und das Leben unter dem Vulkan...

Bild aus der Kindheit von Ekaterina Moré

Meine Kindheit in den 80er Jahren habe ich größtenteils in einer Militärgarnison auf der entlegenen Halbinsel Kamchatka verbracht. Diese Region in Russland, die fast in der subarktischen Zone liegt, war geprägt von viel Schnee, wenig Sonne und noch weniger zivilisatorischen Freuden. Eine dieser Freuden war jedoch der Kinobesuch an den Wochenenden. Indische, französische und sogar ein paar Hollywood-Filme kamen an diesen entlegenen Ort und boten den Einwohnern die Möglichkeit, den rauen Bedingungen zu entfliehen.

Bild aus Kamchatka, wo Ekaterina Moré in ihrer Kindheit gelebt hat

Schon damals hat mich die Schönheit und Stärke der weiblichen Figuren in diesen Filmen fasziniert. Ich mochte so gerne solche Schauspielerinnen wie Elizabeth Taylor, Meryl Streep oder Catherine Deneuve. Sie gaben mir die Hoffnung auf eine andere, schönere Welt jenseits des Garnisonslebens. Eine Welt, in der Frauen in schönen Kleidern und femininen Rollen glänzen konnten und in der es schöne Umgangsformen und faszinierende Umgebungen gab.

Theaterplakat mit Klassikern wie z.B. Liz Taylor

Auch Filmplakate zu den gezeigten Filmen haben mich begeistert. Die Vorlagen für die Filmplakate waren damals von der Hand gemalten Bilder. Ich war beeindruck von der Schönheit der dargestellten Frauen und der klaren illustrativen Sprache. Ich begann damals, diese Schauspielerinnen in schönen Kleidern nachzumalen und die Beschäftigung mit diesen Traumwelten stärkte mein Interesse an anderen Lebensmöglichkeiten.

Wohnhaus von Ekaterina Moré in der Kindheit im Kamtchatka

Unser Haus am Fuß des Vulkans Avacha

 

Sicherlich war der Alltag in der entlegenen Garnison für die meisten dort lebenden Frauen keine einfache Sache. Auch meine Mutter hat das kulturelle Leben in St. Petersburg (damals Leningrad) sehr vermisst. Ich wünschte für meine Mutter, dass sie das Leben führen könnte, das einer Frau gebührt.

Das bin ich :-) Ekaterina Moré als Kind

Ich glaube, dass die Beschäftigung mit der Schönheit des Weiblichen viel damit zu tun hat, wie ich die Welt der Frauen in meiner Kindheit wahrgenommen habe. Ich bin überzeugt davon, dass Frauen eine anerkennende und wertschätzende Umgebung benötigen, um zu leben. Und auch in entlegensten Regionen und in schwierigen Lebenslagen streben die Frauen danach, sich schön zu fühlen.

Acryl-Gemälde "In Gedanken" von Ekaterina Moré

Durch meine Arbeit möchte ich andere dazu inspirieren, ihre Träume zu verfolgen und sich von ihrer Umgebung nicht unterkriegen zu lassen. Die Schwierigkeiten meiner Kindheit haben mich nicht nur geprägt, sondern auch gestärkt. Sie haben mich gelehrt, dass es im Leben immer einen Weg gibt, um die Dinge zu verbessern. In meiner künstlerischen Arbeit erschaffe ich immer wieder eine schöne Welt und positioniere die Frau im Zentrum meiner Arbeit, denn von der Wertschätzung des Weiblichen hängt so viel auf dieser Welt ab.

 

Artikel zu Kindheit und zum Werdegang von Ekaterina Moré

 

Eine aktuelle Auswahl Bilder der Künstlerin Ekaterina Moré finden Sie in ihrem Shop:

 

Künstlerin Ekaterina Moré in ihrem Atelier vor der Staffelei