Vom Segen zum Fluch: Wie missverstandene Schönheitsideale uns in die Irre führen.

Vom Segen zum Fluch: Wie missverstandene Schönheitsideale uns in die Irre führen.

Idealisierte Frauenbilder

Du blickst in den Spiegel und fühlst Dich wieder mal nicht gut genug. Der Post einer bekannten Influencerin auf den Malediven in einem schicken Hotel fällt Dir wieder ein. Plötzlich wird Dir klar: Die Schuld daran, dass Du dich nicht gut fühlst, tragen die Bilder von makellosen Schönheiten, die uns überall begegnen – auf Instagram, in der Werbung, auf Plakatwänden. Die Medien, die Stars, die Influencer – sie sind schuld, dass ich mit mir unzufrieden bin. Aber ist es wirklich so einfach?

„Du bist gut, so wie Du bist.“ Diese Worte hören wir immer öfter. Body-Positivity und Selbstliebe statt Körperkult sind die Trends der heutigen Zeit. Zuerst klingt es vielversprechend, doch dann bleibt oft die Unzufriedenheit bestehen. Warum? Warum fühlen sich so viele Frauen trotz dieser positiven Botschaften immer noch so unzufrieden mit ihrem eigenen Aussehen? War alles umsonst?

Schon als kleines Mädchen habe ich mich oft gefragt: „Bin ich schön genug?“ Mit sechs Jahren war ich zu klein und zu dünn. Und habe mich nicht wirklich schön gefühlt. Mit sieben musste ich eine Brille tragen. Eine hässliche Brille? Niemals! Lieber kämpfte ich mich mit unscharfem Blick durch die Welt, die mir oft verschwommen und unruhig erschien – genauso wie mein inneres Gefühl.

Als Künstlerin haben mich diese Fragen nie losgelassen. Und jetzt, nach vielen Jahren der künstlerischen und psychologischen Beschäftigung mit dem Thema, kam die Erkenntnis: Die idealisierten Bilder, die wir sehen, sind nicht nur oberflächlich. Sie haben eine tiefere Bedeutung. Sie sind archetypische Bilder, die uns alle beeinflussen und einen wichtigen Zweck erfüllen.

 

Was sind archetypische Bilder?

C.G. Jung entdeckte, dass in uns allen bestimmte Bilder existieren, die so etwas wie Urmuster sind und weltweit in allen Kulturen übereinstimmen. Mutter, Kind, Held, Wachstum, Leben, Tod – es gibt unzählige Archetypen, die nicht nur in unserer Psyche wirken, sondern auch in Märchen und Sagen zu finden sind. So verhält es sich auch mit dem Archetyp einer schönen Frau, einer Göttin, die tief in uns als idealisierte Darstellung wirkt. Und auch wenn sich Schönheitsideale von Kultur zu Kultur unterscheiden und im Laufe der Zeit verändern können, bleiben idealisierte Bilder im kollektiven Unbewussten bestehen. Schon in der griechischen Antike stellten unzählige Künstler in ihren Kunstwerken idealisierte Schönheiten, Helden, Göttinnen und Götter dar. Und auch wenn in unserer oft sinnentleerten Zeit die zeitgenössische Kunst sich der Schönheit scheinbar abgewendet, verstärkt sich die innere Suche nach ihr.

Schonheitsideale Frauen

 

Die Kraft der inneren Bilder

Seit meiner Kindheit begleiten mich innere Bilder der weiblichen Schönheit. Sie haben mir in schwierigen Zeiten geholfen, mich oft geleitet und mir geholfen, zu dem zu werden, wer ich heute bin. Die Mutter, die Tochter, die Kriegerin, die Weggefährtin, die Heilerin, die Liebende, die Künstlerin… Diese wunderschönen inneren Bilder, die ich wahrnehme, versuche ich immer wieder auf die Leinwand zu bringen. Ich erkenne diese Gestalten auch in Büchern, Filmen und bereits existierenden Kunstwerken. Und ich erkenne diese Gestalten der göttlichen Weiblichkeit auch bei den Frauen, denen ich begegne. Oft erlebe ich, dass Frauen diese Schönheit in sich verleugnen. Es würde mich freuen, wenn mehr Frauen diese Kraft in sich entdecken und entfalten würden. Auch äußerlich geht es nicht darum, sich als jemand anderes darzustellen, sondern die eigenen Stärken zu betonen. Aber vor allem geht es darum, immer mehr die tiefliegenden eigenen Stärken zu erkennen und innere Schönheit zu entfalten.

 

Schönheit – Segen und Fluch?

Haben schöne Menschen es wirklich im Leben leichter? Viele Frauen, die in jungen Jahren stark von ihrer Schönheit profitiert haben, stehen plötzlich vor einem Wendepunkt: „Wenn die jugendliche Schönheit schwindet, was bleibt mir dann?“ Für viele wird es zu einem großen Drama. Sie versuchen verzweifelt, ihre jugendliche Schönheit um jeden Preis zu bewahren. Es wirkt oft grotesk, wenn Frauen krampfhaft versuchen, ihr jugendliches Aussehen durch Botox und ähnliche Methoden wiederherzustellen. Aber die wichtigste Frage bleibt oft unbeantwortet: Wer bin ich außerhalb dieser äußerlichen Schönheit? Worauf kann ich aufbauen? Und wie kann ich die innere Schönheit entwickeln, die viel kraftvoller und wichtiger ist?

Neulich war ich mit einer Freundin spazieren. Wir erinnerten uns an die Zeiten, als unsere Töchter klein waren. Wir waren damals so jung und gutaussehend, aber warum haben wir uns nicht wirklich schön gefühlt? Meine Freundin sagte: „Heute, mit ein paar Kilos mehr und ein paar Falten im Gesicht, bin ich viel zufriedener und glücklicher.“ Ich glaube, dass man mit zunehmender Reife versteht, dass Schönheit etwas ist, das man genießen kann. Die Welt entfaltet dann ihre Schönheit – in der Natur, in Begegnungen, in einem genussvollen Nachmittag in der Stadt mit einer Freundin bei einem schönen Gespräch. Die Schönheit an sich bringt dann eine große Freude – beim Betrachten der jugendlichen Schönheit unserer Töchter und anderer Frauen, der Schönheit in der Kunst und auch beim Erleben der Entfaltung der göttlichen Schönheit eines Menschen, der es schafft, seine innere Schönheit nach außen zu bringen.

So wird deutlich, dass wahre Schönheit nicht nur in der äußeren Erscheinung liegt, sondern vor allem in der Ausstrahlung und Zufriedenheit. Die äußere Schönheit mag vergänglich sein, aber die innere Schönheit, die durch Reife und Lebenserfahrung entsteht, ist von dauerhafter Bedeutung. Letztlich wird die Schönheit zu einem Segen, wenn wir lernen, sie in all ihren Facetten zu schätzen und zu genießen.

 

Idealisierte Bilder in meiner Arbeit

Durch meine Kunst möchte ich den Menschen ermöglichen, sich mit inneren Bildern der weiblichen Schönheit auseinanderzusetzen. Für mich offenbart meine Kunst die magische Kraft der Weiblichkeit. Jedes Mal, wenn ich versuche, die Schönheit der inneren Bilder auf die Leinwand zu bringen, komme ich in Berührung mit der göttlichen weiblichen Kraft, die unabhängig von aktuellen Trends und Sprachfloskeln existiert. Meine Kunst ist eine Einladung an diejenigen, die von dieser Kraft angezogen sind und bereit sind, sie in ihrem eigenen Leben zu verwirklichen.

 

Idealisierte Schönheit hat ihren Platz in unserer inneren und äußeren Welt. Sie inspiriert uns, unser Bestes zu geben und uns weiterzuentwickeln. Doch es ist wichtig, die Balance zu finden und die innere Schönheit ebenso zu pflegen wie die äußere. Nur so können wir ein gesundes Verhältnis zu uns selbst schaffen und wirklich zufrieden und erfüllt leben. Und die lebendige göttliche Kraft der Schönheit in uns entfalten.

 

Zu dem ausführlichen Artikel über meine Kunst: "Meine künstlerische Welt: Weiblichkeit, Ästhetik und positive Energie der Frauenbilder."

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