Vor einigen Wochen hatte ich das Vergnügen, den Schlossgarten in Karlsruhe zu besuchen. Doch zu meiner großen Bestürzung wurde ich Zeuge einer verstörenden Szenerie. Der Garten war am Wochenende mit ganz viel Müll übersät. Überall lagen Essensreste, Pizzaschachteln und McDonald's-Tüten herum. Selbst die wunderschönen mythologischen Statuen waren durch Graffiti verunstaltet. Dieser Anblick machte mich traurig, denn der Schlossgarten hatte einst seine Besucher mit seiner Schönheit verzaubert.
Aber dann geschah etwas, das mich zutiefst berührte. Am nächsten Tag sah ich zwei junge Mädchen am See entlanggehen. Im Schlossee trieben leere Weinflaschen und sogar ein Bürostuhl. Eines der Mädchen zögerte nicht lange, krempelte entschlossen ihre Hose hoch und stieg in den See. Sie zog den verschmutzten Bürostuhl aus dem Wasser. In diesem Moment erschien sie mir wie eine wahre Heldin, die einfach handelte, um ihre Stadt ein Stückchen schöner zu machen.
Es ist äußerst bedauerlich, dass Städte immer mehr verdrecken und es auch wenig Wertschätzung nicht nur für diese einst wunderschön angelegten Parkanlagen erkennen lässt. Wie können wir dieser zunehmenden Kulturlosigkeit entgegenwirken?
Das Mädchen aus Karlsruhe hat mich inspiriert sich mit dem Thema zu beschäftigen. Mein Anliegen ist es, die Ästhetik der europäischen Kultur darzustellen und die Menschen an diese Werte zu erinnern. Mit meiner Bilderserie "Oasen der Schönheit" möchte ich Frauen in ästhetisch gestalteten Landschaften porträtieren. Dabei geht es mir nicht nur um die Darstellung der unberührten Natur, sondern vielmehr darum, den harmonischen Dialog zwischen Mensch und Natur zu verdeutlichen. Die wundervollen Parks und Schlossgärten, die ich als Kind in St. Petersburg (damals Leningrad) besuchen durfte, dienen mir bis heute als große Inspirationsquelle. Ich glaube fest daran, dass eine schöne Umgebung eine Wohltat für die menschliche Seele ist und ein wichtiges Kulturgut ist.
In meiner ersten Bilderserie zum Thema widme ich mich den Golfplätzen und stelle meine Frauen als sinnliche Golfspielerinnen dar. Mein Ziel ist es, eine harmonische Verbindung zwischen Natur und Weiblichkeit zu zeigen. Dabei betrachte ich nicht nur die stilvollen Golfoutfits, sondern lege auch großen Wert auf Ästhetik und die Wertschätzung unserer Umgebung. Als jemand, der selbst kein Golf spielt, freue ich mich sehr über dieses Projekt, da es mir die Möglichkeit bietet, mehr über diese Sportart zu erfahren und die Leidenschaft, die dahintersteckt, zu entdecken.
Die Serie "Schöner Golfen: Eine Oase der Ästhetik" möchte ich den kulturinteressierte Menschen widmen, die ästhetische Landschaften lieben und den Wert gepflegter Umgebung verstehen und bewahren möchten.