Der Kubismus hat das Frauenbild in der Kunst revolutioniert – und zugleich zerschnitten. In vielen bekannten kubistischen Werken – etwa von Picasso oder Braque – wird die Frau nicht als fühlendes Subjekt dargestellt, sondern als Objekt der Analyse: zerlegt in geometrische Formen, abstrahiert bis zur Unkenntlichkeit. Dieses Kubismus Frauenbild spiegelt eine Sichtweise wider, die Weiblichkeit fragmentiert – ästhetisch kompositorisch spannend, aber emotional distanziert. Wer sich heute mit dem Frauenbild im Kubismus auseinandersetzt, erkennt schnell: Es fehlt an Gefühl, an Nähe, an Innerlichkeit. Heute fragen sich viele Künstlerinnen – auch ich: Wie können wir dieser Sichtweise etwas entgegensetzen? Brauchen wir nicht neue Darstellungen, die weibliche Ganzheit, Sinnlichkeit und emotionale Präsenz zeigen?
Vielleicht erinnerst du dich an ein Bild, das dich gleichzeitig fasziniert und befremdet hat – ein Porträt, das mehr Fragen aufgeworfen als Gefühle ausgelöst hat. Genau das empfand ich, als ich als junge Frau erstmals vor einem kubistischen Originalgemälde von Picasso stand. Ich war beeindruckt – und gleichzeitig verstört. Denn etwas fehlte: die schöne Seele. Dieses Erlebnis ließ mich nicht mehr los. Und heute frage ich mich: Was passiert mit unserer Selbstwahrnehmung, wenn wir uns nur noch in Teilen wiederfinden – in einer Welt, die uns sowieso schon in Rollen zerlegt?

1. Die Frau im Kubismus – Objekt, Fragment, Muse
In der klassischen kubistischen Kunst war die Frau oft nicht das handelnde Subjekt – sondern eine Projektionsfläche männlicher Vorstellungskraft. Die weibliche Figur wurde zergliedert, abstrahiert, entindividualisiert. Sie war Muse, Modell, Symbol – aber selten ein Ich. Statt Empathie entstand Distanz. Statt Sinnlichkeit: Struktur. Statt Innenleben: Analyse.
Besonders deutlich wird das in den Werken von Pablo Picasso. Seine kubistischen Frauenporträts zeigen Gesichter, die in verschiedene Blickrichtungen auseinanderbrechen, Körper, die wie Puzzleteile neu zusammengesetzt wurden. Diese Bilder gelten als Meisterwerke der Moderne – doch gleichzeitig tragen sie eine tiefgreifende Entfremdung in sich. Die Frau wird nicht als fühlendes Wesen dargestellt, sondern als ästhetisches Konzept. Ihr Inneres bleibt stumm.
Auch Georges Braque oder Juan Gris folgten diesem Prinzip: Die Frau als Kompositionselement, nicht als Persönlichkeit. Die Fragmente mögen formal innovativ gewesen sein – doch sie erzählen wenig über das Leben, die Erfahrungen oder das Erleben von Weiblichkeit. Und genau hier beginnt mein Unbehagen.
Denn Kunst prägt unser Bild von der Welt. Sie schafft Sehgewohnheiten. Wenn Frauen über Jahrzehnte hinweg vor allem als abstrakte Formen dargestellt werden – was macht das mit unserem kollektiven Blick? Und noch wichtiger: Was macht es mit uns Frauen selbst? Was passiert, wenn wir uns in der Kunst nicht als Ganzes wiederfinden dürfen – sondern immer nur als Teile eines ästhetischen Spiels?
Diese Fragen haben mich aufgewühlt. Und sie wurden zu einem Motor für meine eigene künstlerische Suche.

2. Picasso, Braque & die Ästhetik der Distanz
Ein ikonisches Beispiel für die kubistische Darstellung von Frauen ist Picassos „Femme assise“ aus dem Jahr 1939 – ein Porträt seiner damaligen Muse Dora Maar. Auf den ersten Blick ist es kraftvoll, expressiv, farbgewaltig. Doch je länger man hinsieht, desto stärker spürt man: Diese Frau wurde nicht gemalt, um zu berühren – sondern, um analysiert zu werden.
Ihr Gesicht wirkt wie ein Prisma: aufgespalten in Dreiecke, verschoben, hart konturiert. Die berühmten kubistischen Linien durchziehen ihre Gestalt wie ein Gitter. Was bleibt, ist eine Konstruktion – keine Empathie. Ein Bild, das mehr über Picassos Blick erzählt als über die Frau selbst.
Auch bei Braque begegnen uns solche Darstellungen. Weibliche Körper als geometrische Flächen, fragmentiert in Perspektiven, die nicht Nähe erzeugen, sondern Abstand. Es geht nicht um Beziehung oder Gefühl – sondern um Form und Struktur. Die Frau wird zum Mittel der Bildkomposition. Ihr Inneres bleibt verborgen.
Mich irritiert diese Ästhetik der Distanz. Weil ich weiß, wie sich das anfühlt. Als Frau nicht gesehen zu werden in dem, was man ist – sondern nur in dem, was man „darstellt“. Als Projektionsfläche. Als Figur.
Deshalb frage ich mich: Was passiert, wenn wir diese Bilder nicht nur kunsthistorisch betrachten – sondern emotional? Was fehlt in diesen Porträts? Für mich ist es das Leben. Die Seele. Die Geschichte, die zwischen den Linien verloren ging.
Und genau da setze ich mit meiner Kunst an.

"Träumende mit 3 Orangen", 140x100cm, 2002
3. Was diese Bilder in mir ausgelöst haben
Als ich mit 19 Jahren nach Deutschland kam, war mein Leben voller Gegensätze. Ich war zwischen zwei Kulturen, zwei Sprachen, zwei Identitäten. Eine junge Frau – mitten in der Suche nach sich selbst. Und als ich die ersten Werke von Picasso sah, spürte ich: Da ist etwas, das mir seltsam vertraut ist. Diese zerlegten Gesichter, diese gespaltenen Perspektiven – sie spiegelten meine innere Zerrissenheit wider.
Doch zugleich war da ein Unbehagen. Denn während der Kubismus zerschnitt, suchte ich nach Verbindung. Ich wollte nicht in Einzelteile zerfallen, ich wollte mich ganz fühlen. Und als junge Mutter, die zwischen Kind, Neubeginn und Selbstfindung stand, war dieses Gefühl der Fragmentierung besonders präsent. Ich spürte, wie viele Frauen in unserer Zeit – zerrissen zwischen Erwartungen, Rollen, Perfektion und Sehnsucht.
In genau dieser Zeit entstand eines meiner ersten Werke: „Träumende mit 3 Orangen“ (2002). Es ist stark vom Kubismus inspiriert – mit geometrischen Formen, klarer Kontur, kompositorischem Aufbau. Aber etwas ist anders: Die Frau im Bild ist nicht zersplittert. Sie ruht. Sie träumt. Sie bleibt ganz.
Rückblickend sehe ich: Dieses Bild war mein stiller Widerstand. Ein erstes, zartes Statement dafür, dass Frauen mehr sind als Projektionsflächen. Dass wir Tiefe brauchen. Ruhe. Und vor allem: Ganzheit.
Vielleicht erkennst du dich darin wieder. Vielleicht spürst du auch manchmal dieses innere Puzzle. Und suchst – wie ich damals – nach einem Bild, das dich wieder sammelt.

"Feel Free", 140x100cm, 2023
4. Zwischen Anspruch & Sehnsucht – Warum neue Frauenbilder nötig sind
Wir leben in einer Zeit, in der Frauen alles sein sollen: erfolgreich, schön, klug, fürsorglich – und bitte stets souverän. Der gesellschaftliche Anspruch ist hoch, die Sehnsucht nach innerer Ruhe ebenso. Viele Frauen fühlen sich zerrissen zwischen Selbstverwirklichung und Anpassung, zwischen äußerem Glanz und innerer Leere.
Genau hier setzt mein Flowismus an. Er ist keine Flucht vor der Realität – sondern ein bewusstes Gegenbild zu all dem, was fragmentiert. In meinem Stil dürfen Frauen weich sein, stark sein, träumen, ruhen, leuchten. Nicht als Ideal, sondern als Einladung zur Rückverbindung mit sich selbst.
Mein aktuelles Werk „Feel Free“ verkörpert diese Haltung auf besondere Weise: Die Frau tanzt einen sinnlichen Tanz mit dem Leben. Ihre Haltung ist fließend, ihre Augen geschlossen – ganz in sich versunken. Umgeben von rhythmisch bewegten Farbflächen, wirkt sie wie eingehüllt in ein stilles Ja zum Leben. Kein Zwang, keine Rolle – sondern pures Sein.
Während der klassische Kubismus die weibliche Figur zerlegte und analysierte, feiert mein Flowismus die Rückkehr zur Ganzheit. „Feel Free“ ist kein Porträt im klassischen Sinn – es ist ein innerer Zustand. Eine Einladung, sich selbst wieder als vollständig zu erleben. Verbunden. Sinnlich. Lebendig.
Denn vielleicht beginnt Heilung nicht mit einer Erklärung – sondern mit einem Bild, das dich wieder tanzen lässt.

"Endless Sommer", 100x70cm, 2023
5. Kunst darf hinterfragen – und verbinden
Kunst war für mich nie bloß Dekoration. Sie ist Spiegel, Frage, Erinnerung – und manchmal ein leiser Weckruf. Der Kubismus hat eine neue Sicht auf die Welt eröffnet, doch gerade in Bezug auf das Frauenbild blieb vieles auf der Strecke: Ganzheit, Sinnlichkeit, Gefühl.
Mit meinem Stil Flowismus möchte ich diese Lücke schließen – nicht als Widerstand, sondern als Erweiterung. Ich sehe meine Kunst als Einladung zu einer neuen Balance: zwischen Stärke und Weichheit, zwischen Denken und Spüren, zwischen äußeren Rollen und innerem Sein.
Wenn du meine Werke betrachtest, wirst du vielleicht nicht alles „verstehen“. Aber vielleicht fühlst du etwas – einen Moment der Ruhe, eine Erinnerung an dich selbst, eine kleine Sehnsucht nach mehr Tiefe. Genau dafür male ich: Um Räume zu öffnen, in denen du ganz sein darfst.
Weibliche Integrität – das bedeutet für mich, sich nicht aufteilen zu müssen. Nicht funktionieren zu müssen. Sondern zu fließen. Sich zu spüren. Und sich selbst wieder zurückzuholen.
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In meiner Kollektion Flowismus findest du Originale, die Weiblichkeit neu zeigen: kraftvoll, fließend, sinnlich.
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Oder lies meine weitere Artikel zu dem Thema:
➤ Artikel: "Wie mich Kubismus inspiriert hat – Von Picasso zu meinem Flowismus"
➤ Artikel: "Kubismus vs. Flowismus – Zwei Sichtweisen auf Weiblichkeit in der Kunst"
➤ Artikel: "Flow trifft Flowismus: Der Weg zu kreativer Leichtigkeit"

FAQ Häufig gestellte Fragen zum klassischen Kubismus
Was ist das Problem mit Frauenbildern im klassischen Kubismus?
Der Kubismus stellte Frauen oft fragmentiert und analytisch dar – als Objekte ästhetischer Zerlegung, nicht als fühlende Individuen.
Wie hat Picasso das Frauenbild in der Kunst beeinflusst?
Picassos Werke wie die Porträts von Dora Maar haben das Frauenbild stilistisch geprägt – oft mit distanzierter, zerlegender Perspektive.
Warum ist das Thema heute noch relevant?
Weil viele Frauen sich bis heute zerrissen fühlen – zwischen Rollen, Erwartungen, Selbstbildern. Kunst darf diese Erfahrung spiegeln und neue Wege zeigen.
Was ist Flowismus?
Flowismus ist ein moderner Kunststil von Ekaterina Moré – er steht für weibliche Ganzheit, fließende Formen und seelische Resonanz.
Wo finde ich moderne Frauenporträts im Flowismus-Stil?
In der Online-Galerie von Ekaterina Moré findest du Werke, die weibliche Stärke, Sinnlichkeit und Tiefe auf neue Weise sichtbar machen.