H-POP
Visuelle Kommunikation durch Intensität
Ekaterina Moré und die Farben
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H-POP ist die Erhöhung und Transferierung der Mitte der 50er Jahre in den USA und England entstandenen Pop-Art Bewegung von der kalten Realität in die Wärme menschlicher Gefühle.
Während allerdings in der Pop-Art die Motive und dargestellten Elemente der Alltagskultur und der Werbung entnommen waren, steht bei H-POP der Mensch und seine Gefühle im Vordergrund. Geblieben ist lediglich die Intensität der Farben, die im H-POP noch klarer und stärker verwendet werden.
Die Pop-Art Bewegung war eine Revolution der Kunst. Banale Alltagsgegenstände wurden isoliert, seziert und teilweise neu zusammengesetzt in Form von Collagen oder durch das Mittel der Farbverfremdung. Künstler wie Andy Warhol trugen dafür Sorge, dass die Pop-Art in den 60er Jahren zur herrschenden Stillrichtung innerhalb der Kunst aufsteigen konnte. Sie traf ungemein präzise die anbrechende Zeit der Massenwerbung und Gleichschaltung. Der Mensch wurde austauschbar, wie die Gegenstände die er benutzte. Lediglich für die Verkaufbarkeit musste ab und zu die Farbe gewechselt werden.
Danach war es lange still um eine neue Richtung. Lediglich die Medien veränderten sich, wurden lebenskompatibler, griffen immer stärker in das Alltagsgeschehen ein. Da sich der Mensch durch den Fortschritt der Kommunikationstechnologie und die zunehmende Geschwindigkeit immer weiter entgrenzt und ad absurdum geführt hatte, musste zwangsläufig zunächst eine Phase der Orientierungslosigkeit eintreten, in der der Mensch erst einmal wieder zu sich selbst zurückfinden musste. Der Mensch musste lernen, sich selbst zu akzeptieren und zu sich und einem Inneren zurückzufinden.
Die Folge der Orientierungslosigkeit durch den Verlust des Inneren haben zu einer neuen Art des Denkens, des Umdenkens, der Rückbesinnung geführt. Der Mensch steht wieder im Vordergrund und jetzt nicht mehr als beliebig reproduzierbares Anschauungsobjekt. Jeder Mensch ist auf seine Weise schön, da jeder Mensch auch eine positive Seite hat. Dieser Umdenkungsprozess hat sich in der Werbung, z.B. bei „Aktion Mensch“ oder bei „united colours of benetton“ bereits niedergeschlagen.
Auch in der Kunst findet man heute diesen neuen Weg des positiven Menschen, der sinnen- und farbenfrohen Individuums. H-POP oder H-uman PO-sitive P-ainting ist eine Stilart, die mittels warmer, kräftiger Farben eine positive Grundeinstellung zum Leben vermittelt, den Menschen wieder in den gefühlsmäßigen Mittelpunkt rückt und somit eine Hoffnung für die sinnentleerte und zerrüttete westliche Gesellschaft darstellt.
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Vorreiterin dieser neuen Kunstrichtung ist eine junge russische Künstlerin, die aus St. Petersburg stammend, ihre Erfahrungen zum Menschen bereits im Schulalter mit der gängigen Malerei des Surrealismus, des Postimpressionismus und der Pop-Art verglich und zu dem Schluss kam, dass die dort meist dargestellt Sinnenentleerung und Negativsicht des Menschen nur die oberflächliche Realität traf. Sie vermisste bereits damals die andere Seite, die einem jeden Menschen innewohnt und sei es nur das Positive des Individuums, der Persönlichkeit, ohne äußere Betrachtungsweise.
Ekaterina Moré steht mit ihrer Kunstrichtung des Positiven in einer uralten Tradition. Die von ihr in intensiven, fast betörenden Farben gemalten, äußerst sinnlichen Frauenfiguren erinnern an die Marienverehrung, die das Ende von der Weltabkehr und somit auch das Ende des Mittelalters einläutete. Bereits damals suchten die Menschen nach dem positiven Sinn. Zu lange hatten sie unter der Unterdrückung durch die von der Kirche postulierten, negativen Sichtweisen des Diesseits gelitten. Maria wurde zur Symbolfigur des Friedens und der Liebe, zur Vorreiterin der Menschlichkeit auf Erden.
Auch die französische Revolution wurde von Jean D’arc, einer Frau, angeführt die die Schreckensherrschaft des damaligen Regimes beenden wollte um mehr Menschlichkeit zu erzielen.
Und wieder sind es die Frauen, die eine neue, positive Sichtweise des Lebens vermitteln wollen in all ihrer ihnen gegebenen Sinnlichkeit. Ekaterina Moré setzt hierzu keine platten Stilmittel ein, sondern sie spielt mit der Macht der Farben, die für sich alleine schon die Kraft des Positiven auf den Betrachter ausüben.
Sie will Frieden und Verständigung. Sie will die Sichtweise des Guten und Schönen wecken, Sie möchte Wärme spenden in und für eine kalte Welt. Ihre Bilder vermitteln den Flair einer Sehnsucht, die für jeden ganz einfach zustillen ist, wenn er bereit ist, sich auf die Sichtweise von Ekaterina Moré einzulassen. Ihre Frauen warten. In Cafés, Bars, am Strand oder einfach auf der Strasse, Sie warten auf den Vorbeiziehenden, der sie bemerken soll und mit Ihnen eintauchen soll in eine positive Welt. Nicht selten tragen die Frauen eine unergründliche Melancholie in Ihren Zügen, die selber zeigen soll, wie dringend notwendig es ist, mitzukommen zu besseren Ufern.
Die Sinnlichkeit und Erotik, die den meisten Bildern von Ekaterina Moré zu Eigen ist, ist keine platte Obszönität, sondern sie vermittelt Anziehungskraft und Begehren, Sie ziehen den Betrachter hinein, geben Kraft und Halt einen neuen, besseren Weg zu gehen. Und diese vermittelte Erotik liegt jenseits aller sexistischen Aussage, denn es ist die „Erotik des Positiven“.
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H-POP und Ekaterina Moré sind eins. Auf der einen Seite Humanität, Menschlichkeit und Wärme. Auf der anderen Seite Droge, die süchtig machen kann.
Diese Droge jedoch ist ungefährlich. Sie zerstört nicht, sie baut auf, sie verwirrt nicht, sie klärt. Und sie bereitet Genuss in dem sie das Bewusstsein öffnet für das Gute und Schöne, dass immer wieder und egal wo zu Tage tritt. Sie macht abhängig, doch wovon? Sie macht abhängig nach dem Wunsch in die Welt der Ekaterina Moré, des H-POP, einzutauchen. Und diese Welt wirft das negative hinaus, da es hier nichts mehr zu suchen hat.
Es ist nicht verwunderlich, dass Ekaterina Moré keine Vorbilder in der Kunst besitzt. Sie ist selber Vorbild und Schafferin einer eigenen Richtung. Sie gibt den Weg an. Sie schlägt das neue Kapitel auf.
Dem Wunsch der Kunstwelt nach einem neuen richtungweisenden Stil ist mit der Schaffung des H-POP, des „H-uman PO-sitive P-ainting“ durch Ekaterina Moré voll und ganz entsprochen worden.
Bleibt nur noch zu wünschen übrig, dass es der Künstlerin und ihren Mitstreitern und Mitstreiterinnen gelingen wird, mehr als nur die Galerien mit positiver Kunst zu füllen.
Die Zukunft der Welt jedenfalls liegt in den Händen des H-POP.
Reiner Grünter, März 2004
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