Selbstbestimmt und stolz – mein Privileg als europäische Frau

Selbstbestimmt und stolz – mein Privileg als europäische Frau - Ekaterina Moré

Wenn ich morgens in den Spiegel schaue, sehe ich eine Frau, die weiß, was sie vom Leben will. Die stolz ist auf all die Dinge, die sie in ihrem Leben schon erreicht hat. Wie jeder andere Mensch auch bin ich durch Höhen und Tiefen gegangen, habe an mir und meinen Fähigkeiten gezweifelt. Aber ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, die es mir möglich macht, an mich zu glauben und meine Stärken auszubauen. Schon früh habe ich gelernt, dass es ein hohes Gut ist, auf eigenen Beinen zu stehen und für sich selbst verantwortlich zu sein.

 

Ich genieße es, Zeit mit meinen Freundinnen zu verbringen, mit ihnen unbeschwert Spaß zu haben. Wenn ich mit ihnen ausgehe, treten wir als "starkes Rudel" auf. Wir sind präsent, lachen, flirten und spielen mit unserer Weiblichkeit. Weil wir es können und in einem Land leben, in dem wir dafür nicht gesellschaftlich verurteilt werden. Wer uns in unserer Selbstbestimmung einschränken will, uns vorschreiben will, wie wir zu leben haben oder uns unsere hart erkämpften Rechte abnehmen will, der gehört in die Schranken gewiesen. Wir sind starke Frauen, wahre Großstadtamazonen, und das zeigen wir auch – denn wir sind selbstsicher, mutig und blicken voller Zuversicht in eine aufregende Zukunft.

Gleichzeitig bin ich sehr dankbar, dass ich in einem Land leben darf, in dem ich selbstbestimmt entscheiden kann, wohin mich mein Weg führen soll. Und ich bin mir deutlich bewusst, dass dieses Privileg von höchstem Wert ist – und ich es nutzen muss. Als europäische Frau kann ich frei entscheiden, was mich glücklich macht. Kind oder Karriere? Ehefrau oder Single? Ich selber bestimme, zu welchem Zeitpunkt in meinem Leben welcher Schritt der richtige ist – ohne mich permanent rechtfertigen zu müssen. Wenn wir die Welt im Ganzen betrachten, ist es traurig zu sehen, wie viele Frauen noch heute einfach keine Wahl haben, die in einer Umgebung leben, die von Männern bestimmt und geprägt wird. Ich verachte dieses vermeintlich „starke Geschlecht“, das immer noch glaubt, dass Frauen weniger wert sind. Dass sie nur ein nettes, attraktives Beiwerk eines erfolgreichen Mannes sein können. Dass sie lediglich für den Haushalt, die Kindererziehung und die sexuelle Befriedigung des Mannes existieren.


Genauso dankbar bin ich aber auch für jene Männer, die mich und so viele andere Frauen unterstützen und in unserem Handeln bestärken. Die stolz sind auf das, was Frauen erreichen und keine Angst vor ihren Erfolgen haben. Für mich zeigt ein Mann wirkliche Stärke, wenn er auch mal Schwäche zugeben kann. Und das gleiche gilt für uns Frauen. Obwohl wir stark und selbstständig sind, dürfen wir auch Erschöpfung zeigen, mal klein sein und uns fallen lassen. Nur weil wir stark sein können, heißt es nicht, dass wir es auch jederzeit sein müssen. Wir leben in einer symbiotischen Welt, in der Mann und Frau sich unterstützen sollten, ihre unterschiedlich Stärken aufeinander abstimmen und so gemeinsam Ziele erreichen können. Ich wünsche mir eine Welt, in der diese Vision Realität werden kann – und genau dafür müssen wir Frauen einstehen, uns trauen, unsere Meinung zu sagen und uns nicht ducken, wenn harte Zeiten einbrechen.

Aufrecht, stolz und selbstbestimmt – so wünsche ich mir die Frau des 21. Jahrhunderts. Jede Frau.

 

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